Wendezeiten/Zeitenwende: Dissidenten als Zeitzeugen

Ein Projekt des philoSOPHIA e.V. [wendezeiten.philoPAGE.de]


Wendezeiten/Zeitenwende im Jahr 1989/90: Dissidenten als Zeitzeugen
Stephan Krawczyk und Freya Klier in ihrem Stück "Steinschlag" 1987<br><br>Bild: Privatarchiv Stephan Krawczyk
[+]
Stephan Krawczyk und Freya Klier in ihrem Stück "Steinschlag" 1987

Bild: Privatarchiv Stephan Krawczyk

Aus dem "Neuen Deutschland", der zentralen Tageszeitung der SED.
[+]
Aus dem "Neuen Deutschland", der zentralen Tageszeitung der SED.

Bericht im Thüringen Journal zu einem Auftritt von Stephan Krawczyk in Heiligenstadt

Stephan Krawczyk bei einem Konzert nach einem internationalen Workshop mit Schülerinnen und Schülern "Mein Traum von Freiheit" März 2011 in Wittenberg für das Auswärtige Amt<br><br>Bild: Christian Melms/Projekt "DenkWege zu Luther"
[+]
Stephan Krawczyk bei einem Konzert nach einem internationalen Workshop mit Schülerinnen und Schülern "Mein Traum von Freiheit" März 2011 in Wittenberg für das Auswärtige Amt

Bild: Christian Melms/Projekt "DenkWege zu Luther"

Das Projekt "Wendezeiten-Zeitenwende" wurde gefördert durch:




Stephan Krawczyk Kurzbiographie | philoSOPHIA e.V.


„Finde deinen Klang und klinge!“


Stephan Krawczyk



Geboren wurde Stephan Krawczyk am 31.12.1955 in Weida.

Er ist seit den 80er Jahren bis heute Liedermacher, mit Gitarre, Maultrommel - und fast ein Markenzeichen - mit Bandoneon.
Seit den 90er Jahren ist er auch als freier Schriftsteller tätig

1978 bis 1983 war Stephan Krawczyk Mitglied der Folk-Gruppe „Liedehrlich“, die trotz des anspielungsreichen Namens und einem Liedverbot 1979 ("Schützenliputzhäusl") in der DDR sogar eine LP veröffentlichen konnte .

1985 trat er aus der SED aus und erhielt wegen seiner kritischen Lieder Berufsverbot.
Das führte dazu, dass er nicht mehr öffentlich auftreten konnte. Nur hin und wieder waren in Räumen der protestantischen Kirche unter dem kirchlichen Schutz noch Konzerte möglich. So führte er u.a. damals mit seiner Frau Freya Klier ein Brechtprogramm und das eigene Stück „Steinschlag“ auf.

Stephan Krawczyk wurde auch wegen seiner zunehmenden Popularität lange Zeit vom DDR-Geheimdienst Staatssicherheit (Stasi) überwacht.

Im November 1987 verlas er einen vom ihm und Freya Klier verfassten offenen Brief an Kurt Hager, dem Chefideologen der SED. Die beiden forderten darin mehr Freiheiten für DDR-Bürger und die Einhaltung der Menschenrechte.

1988 im Januar wurden er und noch 120 andere Bürgerrechtler während und nach der Luxemburg-Liebknecht-Demonstration verhaftet. Er hatte mit einem Transparent auf sein Berufsverbot aufmerksam gemacht.

In den Westmedien fanden die Verhaftungen sehr viel Aufmerksamkeit und wurden dadurch auch in der DDR bekannt.

1988 wurde er aus dem Gefängnis heraus in den Westen abgeschoben, in der Wendezeit konnten wir ihn wieder in der DDR erleben.

Auch nach der Wende war er weiter als Liedermacher und später auch als Schriftsteller aktiv.
Stephan Krwawczyk hat bis 2011 12 CD´s veröffentlicht, ein Opernlibretto, ein Schauspiel und ein Stück mit dem beziehungsreichen Titel „Staatssicherheiten“.

Neun Bücher sind seit 1996 erschienen: Gedichte, Erzählungen, ein Roman, Betrachtungen und Satiren.
In "Der Narr", erschienen 2003, erzählt er seine eigene Biographie vom NVA-Soldaten bis zum Regimekritiker.

Einen Auszug aus seinem Buch „Steine hüten“ » von 2000 hat er uns für diese Seite zur Verfügung gestellt, ebenso einige Liedtexte und Fotos.

Im Jahr 2005 gab es auch im deutschen Fernsehen einen Dokumentarfilm vom Rundfunk Berlin Brandenburg mit ihm: „Rebellion hinter der Mauer - Kampf um Meinungsfreiheit“, der auch auf DVD erschienen ist.

Neu auf der Bühne und in Veranstaltungen an Schulen ist auch ein Programm zu Martin Luther im Rahmen der "Lutherdekade 2017 - 500 Jahre Reformation".
Mit diesem Thema arbeitet er auch mit den „DenkWegen zu Luther“ bei Schülerseminaren und Weiterbildungen zusammen. Ein internationaler Schülerworkshop der „DenkWege zu Luther“ für das Auswärtige Amt zum Thema „Mein Traum von Freiheit“ zusammen mit Stephan Krawczyk ist hier dokumentiert auf Seite 11 - 17.




„Finde deinen Klang und klinge!“
Dies ist das Abschiedsmotto auf der Website von Stephan Krawczyk